1960-1969

100 Jahre TSV Carlsberg 1900 e.V.

1960

Die Mitgliederversammlung beschloss einstimmig Neuwahlen nur noch alle drei Jahre abzuhalten. Zur Schaffung eines neuen vereinseigenen Sportgeländes wurde ein Arbeitsausschuss gebildet. Auch um neue Mitglieder wollte man sich verstärkt bemühen. Die Kegler vermeldeten gute Erfolge, Emil Moser wurde Vizelandesmeister und kam in der Versehrtenklasse auf den siebten Platz bei der Deutschen Meisterschaft.

1961

Der Verein feierte 60-jähriges Vereinsjubiläum, und das erste Fußball-Turnier in der Vereinsgeschichte wurde ausgetragen. Viele verdiente Vereinsmitglieder konnten geehrt werden. Die Kegler schlossen sich dem Sportverein als Keglervereinigung, mit Dr. Theodor Durst als Vorsitzenden und Richard Meixner jr. als Sportwart, an. Aus einem Frankenthaler Kegelverein schloss sich Leonhard Joa der hiesigen Keglervereinigung an. Er wurde Landesmeister für Rheinland-Pfalz.

1962

Dem neu geschaffenen Baugebiet musste der alte Sportplatz in der Dorfmitte weichen. Die Bemühungen des 1. Vorsitzenden Kurt Henninger und seiner Mitstreiter führten zum Erfolg. Ein neuer Sportplatz am Wasserturm mit Bau eines Sportheimes wurde Wirklichkeit. Nach den Plänen von Hans Ponader begannen die Arbeiten im August 1962. Im gleichen Jahr wurde der Rohbau fertig gestellt und im darauf folgenden Jahr sollte das Sportheim seiner Bestimmung übergeben und die gesamte Sportanlage eingeweiht werden. Die Bewirtschaftung der Gaststätte sollte auf einen Pächter übertragen werden. Die Jugendfußballabteilung wählte mit Dieter Weyrauch ihren neuen Leiter. Die Kegler drängten auf den Bau einer Kegelbahn. Sie verwiesen darauf, dass der Ruf Carlsbergs als Kegeldorf direkt dazu berechtigt, eine Bundeskegelbahn zu bauen, zumal aus ihren Reihen bereits Landesmeister und Landesmeisterinnen hervor gegangen sind. Eine eigens eingesetzte Planungskommission nahm die Arbeit umgehend auf.

1963

Der Verein verzeichnet 150 Mitglieder. In vielen Feierabend- und Wochenendstunden erbauten engagierte und idealistische Vereinsmitglieder ihr Vereinsheim mit eigenen Händen. Nur wenige Fachfirmen waren erforderlich. Am 6. Juli 1963 fand die Einweihung des Sportheimes statt, mit vielen Gästen und einem zweiten Fußballturnier. Die aktiven Fußballspieler mussten in dieser Saison aus der B- Klasse in die C- Klasse Frankenthal absteigen und lagen nun auf dem dritten Platz, doch der neu gebildete Spielausschuss mit Waldemar Dörner als Leiter und den drei Vertretern Winfried Greß, Stefan Rankel und Willi Seidel, war guten Mutes, dass der Wiederaufstieg umgehend gelingen würde. Die A-Jugendmannschaft war ohne Niederlage Herbstmeister geworden. Ein neu gebildeter Ausschuss bemühte sich, Mittel und Wege zur Finanzierung einer Bundeskegelbahn finden, um damit einen Grundstock für die Baumaßnahme zu bekommen.

1964

Im Mai 1964 begann der 2. Bauabschnitt der Sportanlage, der Bau der Doppel-Bundeskegelbahn, die Fertigstellung war dann am 25.Oktober 1964. Eine Bahn war mit einer automatischen Aufstell- und Anzeigens-Automatik ausgerüstet, die zweite wurde für einen späteren Einbau dafür vorbereitet. Nur noch für eine Bahn war ein Kegeljunge nötig. Die sechs Ortsclubs konnten nun „in die Vollen“ gehen. Zur Verwirklichung dieses Bauabschnittes trugen wiederum viele Vereinsmitglieder, vornehmlich aktive Kegler, in sehr vielen Arbeitseinsätzen bei. Im Verlauf der Einweihungsfeier am 25.10.1964 wurden daher auch einige für ihr besonderes Engagement geehrt. Der sportliche Höhenflug hielt an, die Kegler waren sehr aktiv und errangen Gold-, Silber- und Bronze- Sportabzeichen. Besonders stolz war man auf den Nachwuchs, denn Gerhard Hofmann errang den Wanderpreis im Jugend-Kegel-Wettbewerb. Die 1. Mannschaft der Fußballspieler hatte Meisterschaftsambitionen, sie stand im Herbst auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Vereinssatzung aus dem Jahre 1949 erweiterte man um einen Paragrafen auf nunmehr elf. Er weist die Gemeinnützigkeit des Vereins aus. Auch die Ehrenmitgliedschaft regelte man neu. Ehrenmitglied wird: „wer 50 Jahre ununterbrochen dem Verein angehört, und wer als Mitglied 75 Lebensjahre erreicht hat.“ Unter den 150 Mitgliedern sind 25 Jugendliche.

1965

Die A-Jugend im Fußball errang durch eine unglückliche Niederlage nur die Vizemeisterschaft. Der 1. Fußballmannschaft gelang als Meister der C-Klasse der Wiederaufstieg in die B- Klasse Frankenthal. Nach dem nunmehr vierten Anlauf kam man dieses Jahr beim Adolf-Steiner-Gedächtnis-Turnier in Altleiningen auf den ersten Platz. Nach dem 7. Platz bei der Landesmeisterschaft in Pirmasens konnte die 5er Keglermannschaft an der Deutschen Meisterschaft in Berlin teilnehmen. Von den 146 gestarteten Kegler zum Erringen des Kegler-Sportabzeichens erhielten zwei Vereinsaktive Silber und zwei weitere wiederholten das goldene Abzeichen.

1966

Der Wirtschaftsraum und die Küche im Sportheim wurden renoviert, eine Kellertreppe mit Überdachung gebaut. Der Einbau einer zweiten Automatik in die Kegelanlage wurde vorgenommen. Der Zuschuss vom Deutschen Keglerbund ermöglichte die schnelle Realisierung dieses Vorhabens. In dieser Saison konnte der „Leininger Pokal“ erkegelt werden.

1967

Der Personenstand im Verein blieb mit 150 Mitgliedern unverändert. Die erste Keglermannschaft stieg in die höchste Spielklasse, die Regional-Liga I auf und war Mannschaftsmeister der Landesliga Bezirk 4. Mit dem neuen Jugendspielleiter Jürgen Diehl kam frischer Wind in die Jugendmannschaften.

1968

Einer Beitragserhöhung von DM 1,00 auf DM 1,50 stimmten die Mitglieder nicht zu und eine Entscheidung darüber wurde vertagt. Ebenso verschob man die Aufstockung des Wirtschaftsgebäudes wegen Geldmangels. Eine neue Satzung wurde ausgearbeitet. Sie umfasste nun neunzehn Paragrafen und war jetzt zeitgemäß. Erstmals konnte ein Fußballtrainer engagiert werden. Mit ihm, Reinhard van Recum, erkämpfte sich die Elf einen fünften Tabellenplatz.

1969

Nach wie vor verfügte der Verein über sehr geringe Mittel, die keine weiteren Ausgaben erlaubten. Doch er wusste um die Notwendigkeit geeignete Räume zur Ausübung der verschiedensten Sportarten anbieten zu können um ganz besonders den Bedürfnissen der Jugend gegenüber gerecht zu werden. „Ein bescheidener Anfang zu einer echten Sportstätte sei durch den Anbau der Umkleideräume und der Wasch- und Duschanlage getan,“ findet man im Protokoll nieder geschrieben.

Bilder


A-Jugend 1960
obere Reihe von links: Heinz Wust, K.H. Feuerbach, Bruno Diehl, Günther Wendel, Gerno Albert, Burkhard Udo; kniend: H.D. Blum, Bernd Albert, Horst Rodrian, Störötzinger, Bernd Noll


AH-Mannschaft 1969
Vor dem 1. Spiel in Hertlingshausen; von links: Dieter Weyrauch, Valentin Hoffmann, Georg Rissel, Karl Maurer, Stefan Rankel, Fritz Reith, Jakob Wingertzahn; kniend: Edwin Hoffmann; Baldur (Wolle) Diefenbach, Josef Lorenz, H. Diehl


AH-Mannschaft 1969, in Aktion